Frugalismus.
Finanzielle Freiheit mit 35 Jahren
Möglichst früh aus der Arbeitswelt aussteigen, in Frührente gehen und ein komplett selbstständiges und unabhängiges Leben führen – das ist das Prinzip hinter Frugalismus, einem Lebensstil, den immer mehr Menschen für sich entdecken.
Auch Valentina bezeichnet sich selbst als Frugalistin. Sie ist 23, kommt aus Österreich und studiert Medizin. Ihr Ziel ist es, mit 35 Jahren finanziell frei zu sein, also genug Geld verdient zu haben, um nicht mehr arbeiten zu müssen. Auf ihrem Blog und ihren Social-Media-Kanälen teilt sie ihre Gedanken rund um die Themen Freiheit, Finanzen und Investieren. Der Begriff Frugalismus wird aus dem lateinischen »frugalis« abgeleitet, was so viel wie genügsam oder sparsam bedeutet. In Folge der Finanzkrise im Jahr 2007 in den USA mussten viele Menschen lernen, mit weniger Geld auszukommen und mehr Geld zu sparen. Im Laufe der Jahre entwickelte sich daraus eine Art Trend und Frugalismus breitete sich in Europa und in anderen Teilen der Welt aus. Das Ziel hinter dem Frugalismus ist es, langfristig und ausschließlich von privaten Ersparnissen und Rücklagen leben zu können. Statt Reichtum steht jedoch die finanzielle Freiheit und die größtmögliche Lebensfreude im Fokus. Ich habe mich gefragt, wie man denn eigentlich so einen frugalistischen Lebensstil lebt und wie man es schafft, in so kurzer Zeit ausreichend Geld für den Lebensabend zu sparen. Wie durchgeplant ist das Leben? Kann man noch in den Urlaub oder sich einen schönen Abend mit Freund*innen in der Bar machen? Macht das Leben überhaupt noch Spaß?
Valentina verzichtet auf viele Dinge, die für die meisten von uns wahrscheinlich ganz alltäglich sind. Ein Auto hat sie nicht, keinen Fernseher, keine Kaffeemaschine, keine Spülmaschine, kein Netflix-Abo – aber nicht, weil sie es sich nicht leisten kann, sondern einfach, weil sie das nicht will und weil sie das nicht braucht. Es ist für sie kein wirklicher Verzicht, stattdessen begrenzt sie sich auf die für sie wichtigsten Dinge und hält ihre Ausgaben damit ziemlich gering. Wichtig ist: Als Frugalist*in muss man keine festgelegten strengen Regeln befolgen, welche Dinge man besitzen oder kaufen darf und welche nicht. Es geht vielmehr um bewussten Konsum und bewussten Verzicht – die Entscheidung gegen oder für den Konsum von Dingen, die man wirklich braucht und guten Gewissens besitzen kann. Valentina sagt, dass sie sich durchaus ab und zu mal etwas gönnt oder in den Urlaub fährt. Im Winter war sie beispielsweise regelmäßig Ski fahren, weil sie daran Spaß hat und es ihr das Geld wert ist. Valentina lebt also einen sehr minimalistischen Lebensstil. Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Minimalismus und Frugalismus? Frugalist*innen möchten vorrangig schnell Vermögen aufbauen. Minimalist*innen hingegen legen hohen Wert auf Konsumverzicht und ein möglichst einfaches Leben. Der Wunsch nach vollkommenem Lebensglück verbindet aber beide Lebensstile miteinander und die Grenzen sind fließend.
Valentina verzichtet auf viele Dinge, die für die meisten von uns wahrscheinlich ganz alltäglich sind. Ein Auto hat sie nicht, keinen Fernseher, keine Kaffeemaschine, keine Spülmaschine, kein Netflix-Abo – aber nicht, weil sie es sich nicht leisten kann, sondern einfach, weil sie das nicht will und weil sie das nicht braucht. Es ist für sie kein wirklicher Verzicht, stattdessen begrenzt sie sich auf die für sie wichtigsten Dinge und hält ihre Ausgaben damit ziemlich gering. Wichtig ist: Als Frugalist*in muss man keine festgelegten strengen Regeln befolgen, welche Dinge man besitzen oder kaufen darf und welche nicht. Es geht vielmehr um bewussten Konsum und bewussten Verzicht – die Entscheidung gegen oder für den Konsum von Dingen, die man wirklich braucht und guten Gewissens besitzen kann. Valentina sagt, dass sie sich durchaus ab und zu mal etwas gönnt oder in den Urlaub fährt. Im Winter war sie beispielsweise regelmäßig Ski fahren, weil sie daran Spaß hat und es ihr das Geld wert ist. Valentina lebt also einen sehr minimalistischen Lebensstil. Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Minimalismus und Frugalismus? Frugalist*innen möchten vorrangig schnell Vermögen aufbauen. Minimalist*innen hingegen legen hohen Wert auf Konsumverzicht und ein möglichst einfaches Leben. Der Wunsch nach vollkommenem Lebensglück verbindet aber beide Lebensstile miteinander und die Grenzen sind fließend.
Insgesamt spart Valentina einen Großteil ihres Einkommens und kann so monatlich über 1000€ beiseitelegen. Viele Frugalist*innen haben eine Sparquote von 50 bis hin zu 70 oder sogar über 80%. Sie sparen also bis zu 80% oder sogar mehr ihres monatlichen Einkommens. Natürlich ist die Sparquote auch von dem Verdienst abhängig – ein hohes Einkommen erleichtert eine hohe Sparquote. Sicherlich haben sich schon einige gefragt, wie man es schaffen kann, genug Geld zu verdienen, um so einen großen Teil der Einnahmen zu sparen. Valentina hat mehrere Einnahmequellen, sie verdient ihr Geld u.A. mit ihrer Tätigkeit als Selbstständige mit ihrem Blog über Frugalismus und ihrem Instagram- sowie YouTube-Account. Zusätzlich hat sie einen Nebenjob im Krankenhaus und gibt Erste-Hilfe-Kurse. Außerdem schreibt und verkauft sie Bücher und geht hin- und wieder Plasma spenden, denn, anders als beim Blut spenden, bekommt man hier eine kleine Entschädigung ausgezahlt. Natürlich kann man alles Verdiente und Gesparte nun einfach auf dem Konto für die Rente sammeln, aber für die meisten Frugalist*innen, so auch für Valentina, fehlt dabei ein entscheidender Punkt – das Investieren. Valentina investiert monatlich mehrere hundert Euro in Aktien, ETFs, Wertpapiere, Immobilien. Dies ermöglicht es ihr bestenfalls, ihr Vermögen zu vervielfachen.
»Angenommen ich spare monatlich 1000€. Dann kann ich das entweder auf ein Sparbuch legen und mein Geld dort chillen lassen. Da es auf das Sparbuch aufgrund der Niedrigzinsphase keine wirklichen Zinsen gibt und auch die Inflation nicht zu vernachlässigen ist, schicke ich mein Geld quasi in den Ruhestand. Es arbeitet nicht wirklich produktiv für mich. Wenn ich das Geld investiere, dann arbeiten meine Euros für mich und erschaffen mit der Zeit immer mehr Euros. Mein investiertes Vermögen vermehrt sich also von selbst. Praktisch, oder? «
Dabei gibt es zwar immer ein gewisses Risiko, aber aus diesem Grund investiert Valentina langfristig über mehrere Jahre. Wenn ein Aktienkurs sehr stark sinkt, wartet sie in den meisten Fällen einfach, bis er wieder steigt, bevor sie ihre Aktien verkauft. Sie achtet deshalb darauf, dass sie nur Geld investiert, dass sie in den nächsten fünf bis zehn Jahren auch wirklich nicht braucht. Außerdem hat sie durch das Investieren bereits jetzt eine kleine weitere Einnahmequelle durch Zinsen und Dividenden. Mehr zum Investieren und hilfreiche Tipps für Einsteiger*innen findet ihr regelmäßig auf dem Instagram-Profil und YouTube-Kanal von Valentina unter @minimal_frugal.
Ihr größter Traum: Frei über die eigene Zeit, Ort und Gedanken entscheiden können und in der Welt etwas Gutes tun.
Ich habe Valentina gefragt, ob sie dann mit 35 sofort aufhören möchte zu arbeiten und was ihre Pläne für die Zukunft in einem finanziell unabhängigen Leben sind. Ihre Antwort ist recht eindeutig: Nein, aufhören zu arbeiten möchte sie zunächst nicht. Sie sagt, sie liebe, was sie tue und daher käme es ihr auch kaum wie Arbeit vor. Schon jetzt arbeitet sie auch in ihrem Urlaub. Sie verbringt beispielsweise die Tage am See und abends arbeitet sie noch ein wenig. Trotzdem möchte sie in Zukunft die Sicherheit haben, dass sie ab einem gewissen Punkt nicht mehr verpflichtet ist zu arbeiten und ihre Ausgaben durch passive Einkünfte gedeckt sind. Bisher hat die 23-Jährige noch keine genauen Vorstellungen was sie alles machen möchte, wenn sie ihr Ziel erreicht hat. Wie die meisten Frugalist*innen möchte sie selbst entscheiden können, was sie macht. Ob das ein Hobby, ein Ehrenamt oder die Selbstständigkeit ist – die gewonnene finanzielle Unabhängigkeit ermöglicht es, die Dinge zu tun, auf die man Lust hat und die einen erfüllen. Spontan verreisen oder ohne große Überlegungen den Job zu kündigen ist so kein Problem mehr. Die meisten Frugalist*innen sprechen daher auch nicht per se von Ruhestand oder Rente, sondern von finanzieller Freiheit. Einen klassischen Nine-to-five-Job hätte Valentina vermutlich schon längst gekündigt. Die Suche nach dem individuellen Glück ist ein besonders wichtiger Punkt im Leben eine*r Frugalist*in und wird gestützt durch die finanzielle Sicherheit.
»Alles, was ich haben oder tun will, kaufe oder mache ich. Meine Gedanken drehen sich nicht mehr um Konsum, ich habe das Hobby Shoppen durch andere ersetzt.«
Valentina hat durch Frugalismus eine Möglichkeit gefunden, sich ihre Träume zu erfüllen. Sie wünscht sich oft, dass sie schon früher mit dem Sparen und Investieren angefangen hätte. Sicherlich ist Frugalismus nicht für jede*n erstrebenswert, aber den einen oder anderen Cent zu sparen, schadet wohl nie.
Wie findest du Deinen Weg zu mehr finanzieller Freiheit? Dafür solltest du deine aktuellen Finanzen, also Einnahmen und Ausgaben zunächst kennen und dann optimieren. Mache Dir außerdem Gedanken über deine in Zukunft geplanten Einnahmen und Ausgaben. Um ein Bewusstsein für die eigenen Finanzen zu schaffen, kann es helfen ein Haushaltsbuch zu führen, in dem alles genau dokumentiert wird. Mache dir Gedanken darüber, was du eigentlich zum Leben brauchst und auf was du eher verzichten kannst. Verschiedene Einnahmequellen erleichtern es, ein hohes Eigenkapital aufzubauen. Vielleicht hast du noch Schätze im Keller, die sich über ein neues Zuhause freuen würden? Statt alles neu zu kaufen, kannst du auf Gebrauchtes zurückgreifen oder alte Dinge erst einmal reparieren.
Frugalismus ist so viel mehr als das Sparen auf die Rente. Richtiger wäre: Schon früh über die Zukunft und den eigenen Konsum nachdenken und alles dafür tun, dass man auch im Alter noch die Möglichkeit hat, das Leben zu genießen und sich keine Gedanken um Geld machen zu müssen.
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