Ordnung auf Lehrveranstaltungen

Posted on 2022-04-30

Es ist die Frage an mich herangetragen worden, welche Veranstaltung schwerer sei, Mathematik 1 oder Mathematik 2. Abgesehen davon, dass ich diese Einschätzung persönlich nicht einfach finde, werden durch die Frage grundsätzliche Probleme des Lernens betroffen, so, dass ich es sinnvoll finde mich hier an einer allgemeinen Antwort zu versuchen.

Zunächst müssen wir uns erst einmal die Frage sinnvoll konkretisieren. Die Frage eines Vergleichs zweier Dinge, hier Lehrveranstaltungen, ist im Allgemeinen die Frage nach einer partiellen Ordungsrelation (≤) und einer Definition auf der Menge der Lehrveranstaltungen { M1 , M2 } , wobei die Element die Kurse “Mathematik 1” und “Mathematik 2” der Studiengänge Informatik und Wirtschaftsinformatik an der Hochschule Bremerhaven bezeichnen. Aber das Beispiel lässt sich, ohne Probleme, auf alle Kurse und alle Hochschulen und beliebig viele Kurse verallgemeinern. (Siehe Mathematik 1)

Bevor ich diese Ordnung definiere, wäre es zunächst sinnvoll sich zu überlegen, für welchen Zweck diese dann verwendet werden kann. Damit ändert sich vielleicht ja die zugrundeliegende Einschätzung. Der Kreativität sind hier natürlich keine Grenzen gesetzt, aber da diese Frage von Studierenden an einen verantwortlichen Professor gestellt wird, bietet sich die Optimierung des individuellen Studienplans eines/r Studierenden X als Verwendungszweck an. Und damit haben wir noch nicht einmal die Frage angegangen, nach welchem Algorithmus wir die Optimierung überhaupt sinnvoll durchgehen können. (Siehe Mathematik 2)

Abgesehen davon, dass es auch inhaltliche Gründe gibt die beiden Veranstaltungen in der durch die Ordnungszahl im Veranstaltungstitel angegebene Reihenfolge zu besuchen, basiert der Erfolg dieser Optimierung wesentlich darauf, dass die Ordnungsrelation für die Person, deren Studienplan optimiert werden soll, Gültigkeit hat. Ich könnte eine derartige partielle Ordnung definieren, diese würde aber zwangsweise nur meine subjektive Wahrnehmung reflektieren. Das eröffnet sofort die Frage ob meine subjektive Ordnung lf gleich, oder zumindest ausreichend ähnlich zur Ordnung der betreffenden Studierenden X ist. Da dies auf individuellen Neigungen und Talenten für bestimmte Teilgebiete der Mathematik besteht, unter der Annahme, dass die Inhalte der Veranstaltungen selbst konstant sind, beruht dies auf der Wahrscheinlichkeit, dass diese für lf und X für den gewünschten Themenbereich gleich sind. (Siehe dazu Mathematik 3).

Es ist leicht zu sehen, dass die Beschäftigung mit der Eingangsfrage eine Reihe von Problemen aufwirft, bei denen sich herausstellt, dass sie allesamt Teile der angebotenen Mathematikkurse sind. Um also nicht nur eine Antwort auf die Frage zu erhalten, sondern diese auch nutzen zu können, sind die Inhalte von Mathematik 1, Mathematik 2, und Mathematik 3 notwendig. Die wortbildliche Katze beißt sich hier demzufolge in den sprichwörtlichen Schwanz. In der Konsequenz bedeutet dies, eine Antwort ist sinnlos, solange die Kurse nicht besucht wurden.

Fazit

Ich empfehle sich lieber mit den Inhalten der Veranstaltung zu beschäftigen, anstatt sich den Kopf darüber zu zermartern ob die jeweilige Veranstaltung nun leichter oder schwieriger als eine andere Veranstaltung ist. Insbesondere, wenn es sich innerhalb der beiden Studiengänge größtenteils um Pflichtveranstaltungen handelt. Aber auch bei Wahlveranstaltungen halte ich es für sinnvoller sich am eigenen Interesse an den Themen der Wahlveranstaltung zu orientieren anstatt an der subjektiven Schwierigkeitseinschätzung einer anderen Person.

Zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Textes ist die aktuelle Veranstaltung des Mathematik-Pflicht-Zyklus die Mathematik 2, mit vielen spannenden und wichtigen Themen, wie dem Lösen und Aufstellen von Gleichungssystemen oder der Linearisierung komplexer Funktionen.